Modellbau --> WEB BAUSTELLE Stand 05.2015
ECO Shark, 3S
Baujahr war Mitte der 90’er. Ausgestattet mit einem Plettenberg HP270/12/x (damals rund 300,- DM) und mit 7 roten Sanyo „cut-off“ fuhr das ECO einige Jahre unfallfrei. Als dann die NiMh Zellen aufkamen, wurden von mir alle Modelle eingemottet … der Umstieg war mir einfach zu teuer. 2013 habe ich das Eco zum ersten Mal wieder „reaktiviert“ …. LiPo, Lader und RC waren aufgrund des einige Zeit vorher angeschafften RC-Cars vorhanden und Motor mit Regler kamen aus einem anderen Projekt
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Der Rumpf
Bevor es an den Einbau der Komponenten ging, wurde der Rumpf erst Mal entkernt und entlackt. Das Entlacken ging fix, das Boot einfach mit 2 Putzlappen umwickelt, in einen „gelbenSack“ gesteckt und dann (im Sack) die Lappen mit Aceton getränkt. Sack verschließen und 2 Stunden warten, danach die verwässerten Farbreste einfach abwischen. Man sollte das im Freien machen … Da Ober- und Unterschale nur stumpf aufeinander geklebt waren, habe ich den Rumpf kurzerhand mit Kohle/Aramid Gewebe gründlich nachlaminiert.
Bei der Recherche zu den Einbaumaßen gab’s einige Schwierigkeiten. Abstände und Wellenwinkel der alten Boote waren abgestimmt auf die Leistung der Bürstenmotoren und das hohe Gewicht von Motor und 54(56)g-Zellen Pack. Außerdem sind die ECOs von heute locker 20% größer und haben diverse Stufen in der Lauffläche. BL-Motoren würden die alten ECOs bei unveränderter Einbaulage einfach soweit aus dem Wasser heben bis der Prop Luft zieht -> Vortrieb ade. Das einzige, dass man überall lesen konnte war „Wellenwinkel so flach wie möglich“….. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dann für folgende Einbaumaße entschieden. Dadurch kommt der Motor allerdings ziemlich weit nach vorne … mit Folgen.
Die Wellenanlage
Die erneuerte Wellenanlage besteht aus einem 6mm Messingrohr mit einem angelöteten Totholz aus 0,5mm Messingblech ... Totholz haben alle ECOs, muss also gut sein. Bisher benutzte ich immer ein 6mm Kohlefaserrohr ohne diesen Keil zwischen Stevenrohr und Rumpf, was ich zukünftig auch wieder machen werde. Bei dieser Rumpfform und einer entsprechenden Motorisierung ist das Totholz sinnfrei. Ab 3/4 Gas kommt das TH gar nicht mehr mit dem Wasser in Berührung. Die Aufnahme für das „Doppelkugellager“ (2 Stck. AD 6mm, ID 2mm) ist eine aus V4A gedrehte Hülse, die einfach am Ende des Stevenrohres aufgeklebt (Loctite 638) wurde. Die Welle ist aus 2mm Federstahl und 152mm lang (bis zur Druckscheibe), motorseitig ist sie nicht weiter gelagert. Das Kugellager im Silikonschlauch dient nur der Abdichtung der Wellenanlage im Rumpf.
Auf dem Wasser
Ausgestattet mit:
- Viper Tenschock 1540/5 mit 4130 U/V und Wasserkühlung
- Robbe Roxxy 9100/6 ohne Wasserkühlung
- Ruder (Eigenbau)
- Wellenanlage (Eigenbau)
- 2S4000mAh SLS AP
- LiPoSaver von CellShield
... ging es zur ersten Probefahrt. Das Boot ist schnell und macht teilweise richtig Spaß aber ….. der Bugbereich der Rumpfunterschale erzeugt zu wenig Auftrieb. Der weit vorn liegende, schwere Motor gepaart mit dem sehr flachen Wellenwinkel (dämlicher Tip, s.o.) lässt das Boot in engen Kurve einfach wegtauchen. Einmal unter Wasser, erzeugt die buckelige Oberschale noch zusätzlich viel Abtrieb. Bis das Failsafe anspricht (0,25s) ist die Shark 2m tief getaucht … unser Teich ist glücklicherweise tiefer! Wenn sich bis jetzt jemand gefragt hat, warum die „neue“ Shark von MHZ so eine hässliche Bugstufe hat … das ist die Erklärung. Was nun? Neu kaufen, Gewicht ins Heck, Bugstufe selber anmodellieren oder Gewicht reduzieren … ? Für letzteres habe ich mich entschieden, allerdings wanderte die Shark erst mal für mehr als ein Jahr in die Ecke.
Der neue Motor
Nach langer Suche bin ich bei Andreas Reisenauer fündig geworden … die „Peggy Pepper“ Edition von Scorpion. Andreas Reisenauer beschäftigt sich seit 25 Jahren mit dem Elektro-Flug und entwickelt hoch effiziente Mikro-Getriebe. Seine „Peggy-Pepper“ gibt’s in der 22’er Klasse (Außendurchmesser 28mm) in den Abstufungen 2010-2580-2800-3000-3600-3900-4400-5000-6000 U/V. Die 25’er (AD 30mm) sind ähnlich gestuft … 1400-1950-2410-2800-2950-3350-3700 U/V. Meiner Meinung nach hervorragende Außenläufer für sauber gebaute 2s-3s Spaßboote (Mono/Hydro/ECO) und – alle vorrätig!! Der einzige „Nachteil“ dieser Außenläufer ist das 3,17mm Wellenendstück. Meine Wahl fiel auf den HK-2221/11 mit 2800 U/V an 3S2200mAh. Freundlicherweise erhielt ich zu meinem Motor auch noch ein Leistungsdiagramm bei 11.1V/20A … interessantes Detail: Unterschied zwischen Nenn- und Lastdrehzahl bei 20A gerade mal 5,1%.
Die Kombination aus kleinem Außenläufer und 3S bringt insgesamt eine Gewichtsreduzierung von rund 150g (100g Motor, 50g LiPo) gegenüber dem 28mm Innenläufer mit 2S und das bei gleicher Leistung
Wieder im Wasser
Das Wetter war nicht besonders gut … Wind, Wellen, Regen und dazu verdrecktes Wasser sind nicht gerade die optimalen Bedingungen für eine erste Testfahrt.
Die Einbauten
- Peggy Pepper HK2221/11 mit 2800kv ohne Kühlung
- Robbe Roxxy 9100/6 ohne Wasserkühlung
- Ruder (Eigenbau)
- Wellenanlage (Eigenbau)
- 3S2200mAh SLS APL 20C und 3S2200mAh XTRON 30C
- Alu-Prop Tenshock E36-29 = Ø29mm, Steigung 36mm (1,24)
- Fahrbereit ohne Lack 810g
- LiPoSaver von Modellbau-Regler
Die Schlankheitskur hat dem Boot sichtbar gut getan. Die Shark taucht jetzt praktisch gar nicht mehr weg, Überschläge und Luftsprünge kommen öfters vor. Bei 75% Gas zog sie sauber ihre Spur, nichts wackelte, kein schaukeln. Wurde es schneller, dann wackelte das Boot mit dem Hintern und der nächste Überschlag stand an … trotzdem gab es Vollgas-Phasen in denen das Boot wie an der Schnur gezogen lief. Der Schwerpunkt lag bei ca. 180 mm vom Heck gemessen. Bei den 2 Akku-Ladungen habe ich mich zunächst auf die Dichtigkeit und die Temperaturen konzentriert, die Optimierung des Schwerpunktes oder andere Props interessierten erst mal nicht. Nach jeweils 6 Minuten Fahrzeit habe ich das Boot wieder ins Trockene gebracht …
Erste Fahrt: Restkapazität der 3S 2200mAh APL 20C bei 45%
Zweite Fahrt: Restkapazität der 3S 2200mAh XTRON 30C bei 36%
In den 30C konnte ich 1192mAh wieder einladen.
Das ergibt einen Durchschnittsstrom von < 12A !!
Die Temperaturen (bei Luft 16°C) …
- Regler Kühlplatte 23°C
- Regler Kondensatoren 27°C
- Motor Rotor 24°C
- Motor Lagerschild 42°C (47°C bei der 2. Fahrt)
Der Regler zeigte 29.844 U/min als max. Drehzahl (passt zum Messprotokoll bei 20A Last) und 18.150 U/min als avg. Drehzahl. Mit 12° Timing und der 32kHz PWM-Frequnz hatte der Motor keine Probleme. Vergleiche ich die Geschwindigkeit mit meiner 60km/h Ozon, dann ist die Shark nicht sooo weit davon entfernt. Die Wasserkühlung ist nicht notwendig und somit werden die vorhandenen Rumpfdurchbrüche noch beseitigt. Außerdem werde ich das Totholz in einem ersten Schritt noch deutlich verkleinern. Sollte sich hiernach eine Verbesserung des Fahrbildes herausstellen, dann wird die Messing-Wellenanlage komplett entfernt und wieder mit einem CFK-Rohr ersetzt … wenn nicht, kommt wieder was dran.
Nächste(n) Fahrt(en)
Geändert habe ich zunächst das Totholz .... es wurde kürzer. Dazu habe ich mit je 40mm Abstand, parallel zum Kiel, auf jeder Seite des Rumpfes eine 3mm 60°-Dreikantleiste aus ABS aufgeklebt, Länge 200mm. Hobby-lobby (Modellbauhändler) hat dazu eine sehr gute Auswahl. Die Stringer und die Änderung am Totholz haben nix bewirkt, außer dass das Boot in engen Kurven unberechenbar wurde. Auch mit 2mm Dreikantleisten und 20mm Abstand änderte sich daran nix. Eine Veränderung des Ruderblattes (klein <-> groß) hatte auch keinen Einfluß auf das Wackeln um die Längsachse. Ein zwischenzeitlich montierter 29'er Hydro-Prop verstärkte das sogar noch noch !!
Was nun?
Ganz einfach ...
Ein 50cm Rundspanten-ECO mit 30.000 U/min und 820g Gewicht läuft nicht besser.
Als nächstes wird Probe gefahren mit +Gewicht, sodass der Heckbereich tiefer im Wasser liegt. Der SP wird beibehalten. Dazu kommt ein Prop mit größerem Durchmesser aber kleinerer Steigung - Humbel-Prop mit AD=30mm und P=33mm ........... Fortsetzung folgt.
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